Im Januar 2022 entschieden wir uns dafür, ein paar Wochen nach Mexiko zu fliegen. Wir sind ehrlich – große Reisepläne hatten wir für dieses Land nicht. Wir hatten ein sonniges Land gesucht, das unser Budget nicht zu sehr beanspruchen sollte, ein Land, in dem wir eine Weile bleiben und uns um unsere berufliche Zukunft kümmern konnten. Ein Land, in dem wir eine Reisepause einlegen und ein wenig Zeit überbrücken konnten – wofür? Nun, die Corona-Pandemie hat zum Jahresbeginn 2022 wieder einmal für sehr viel Verunsicherung, gerade bei Reisen geführt. Durch eine neue Virusvariante wurden viele Einreisebestimmungen und Flugverbindungen kurzfristig geändert und es erschien uns sinnvoller, einige Wochen an einem festen, sicheren Ort zu überbrücken und abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickeln würde. Und so wurde es dann auch – fast gar nicht rumgereist aber dafür jede Menge gearbeitet, viele Treffen mit anderen deutschen Familien gehabt und uns viel mit uns selbst beschäftigt. Aber eins nach dem anderen…

Einreise nach Mexiko

Die Einreise nach Mexiko hat uns doch mehr Nerven gekostet, als wir gedacht hatten. In Bezug auf die Pandemie gibt es fast gar keine Vorschriften – keine Tests, keine Impfzertifikate, nichts wird verlangt (Stand: Januar 2022!). Aber trotzdem war die Einreise für uns alles andere als angenehm.

Wir flogen von Los Angeles nach Cancún. Flugzeit etwa 5 bis 5,5 Stunden. Wir hatten eine US-amerikanische Airline gebucht: Alaska Airlines. Die Ausstattung des Flugzeuges war gut, wobei wir etwas irritiert waren, da es keine Bildschirme im Flugzeug gab. Um das Boardprogramm nutzen zu können, mussten wir entweder das Smartphone oder das Tablet mit dem WiFi des Flugzeuges verbinden und dann darüber gucken. Eigentlich eine gute Idee, wenn denn jedes Familienmitglied ein Medium zur Nutzung für sich hätte. Wir haben das nicht – wir Erwachsenen haben jeweils ein Smartphone und dann fliegt noch ein Tablet mit, das die Kinder ab und zu nutzen dürfen. Nun ja, irgendwie haben wir es aber hinbekommen, dass jeder irgendetwas zu tun hatte.

Essen wurde nicht angeboten. Hätten wir vorab bestellen können – haben wir aber in diesem Fall nicht getan. Weiterhin hatten wir bei Alaska Airlines die strikteste Maskenpflicht, die wir bisher erlebt haben. Selbst bei unserem 3-jährigen Kuscheljungen wurde darauf hingewiesen, dass er durchgängig seine Maske tragen sollte. War schon sehr streng und so richtig, richtig wohl haben wir uns auf dem Hinflug nicht gefühlt, da die Flugbegleiter:innen ständig auf die Maskenpflicht und die Strafen bei Nichteinhalten hinwiesen. Das Gute an so einer strengen Maskenpflicht ist natürlich die Sicherheit der Fluggäste, denn niemand war vorher getestet, von daher konnten wir es schon nachvollziehen, warum sie so streng waren.

Der Flug selbst war völlig okay und ging recht schnell rum. Gelandet in Cancún mussten wir zunächst zur Immigration. Andere hatten immer davon berichtet, dass kaum Kontrollen passierten und dass man als deutsche Staatsangehörige eh immer 180 Tage Aufenthalt bekäme – äh… Nein! Wir können natürlich nur davon berichten, wie es bei uns war. Wir erwischten einen relativ jungen Beamten, der es sehr genau nahm. Er befragte uns ausführlich: wie lange wir bleiben wollten, was wir beruflich machten, wo unsere Arbeitgeber sitzen,… Er wollte alles sehen: Rückflugticket, Buchungsbestätigungen der Unterkünfte,… Wir kamen ganz schön ins Schwitzen, denn wir hatten ein Rückflugticket zwei Monate später gebucht, hatten aber noch keine Unterkünfte für den gesamten Zeitraum. Das hat diesem Beamten gar nicht gefallen. Richtig nervös wurden wir dann, als er unsere Pässe nahm und damit weg ging. Als er zurückkam, erklärte er, er habe „unseren Fall“ mit seinem Vorgesetzten besprochen und er würde uns 60 Tage Aufenthalt gewähren. Mit einem Augenzwinkern sagte er: „Ach, ich mach 62 Tage draus – falls der Rückflug unplanmäßig verschoben wird!“. Dann stempelte er die Pässe ab und wir durften durch gehen.

Wir waren froh, durch zu sein, obwohl ein komisches Gefühl in der Bauchgegend blieb. Wir hatten ja nichts falsch gemacht – trotzdem blieb das doofe Gefühl. Weiter ging es zum Gepäckband. Auf dem Weg dahin sprang dann ein Zoll-Hund an Ninas Rucksack hoch. Die Kinder bekamen eine Panik-Attacke (diese Angst vor Hunden müssen wir irgendwann angehen!) und Bastian hatte alle Hände damit zu tun, sie zu beruhigen, während Nina der Beamtin den Rucksack öffnete. Es war natürlich nichts drin. Vermutlich hatte der Hund gerochen, dass wir noch kurz vorher Obst drin hatten, denn die Einfuhr von Obst ist streng verboten. Jedenfalls denken wir, dass es das war. Wir waren allerdings schon etwas erstaunt, dass so ein großer Hund einfach an einem Menschen hochsprang. Leute mit Hundephobie oder Allergie dürfte das wohl noch mehr stören.

Egal, endlich durften wir unser Gepäck holen und mussten durch den Zoll damit. Es wird noch einmal durchleuchtet und man muss so eine Art „Buzzer“ drücken. Per Zufallsprinzip leuchtet ein grünes oder rotes Lämpchen auf – bei grün darf man sofort gehen, bei rot muss das gesamte Gepäck geöffnet werden. Dieses Mal hatten wir endlich Glück und die Ampel sprang auf grün. Wir durften endlich raus.

Ganz ehrlich – so eine Einreise mit zwei kleinen Kindern möchten wir nicht dauernd erleben. Wir kamen uns wie Verbrecher vor. Aber nun gut – irgendwie hat es geklappt und wir waren in Mexiko.

Unterkünfte

In Costa Rica hatten wir uns vorgenommen, die ersten Tage in einem neuen Land lieber in einem Hotel zu verbringen und uns nicht selbst zu versorgen. Und so buchten wir uns für die ersten zwei Nächte in ein All-Inclusive-Resort in Cancún ein, ins Oasis Palm (gebucht über booking *). Das Oasis Palm liegt in der Hotel-Area von Cancún und bietet alles, was man von einem All-Inclusive-Resort erwartet: eine riesige Pool-Landschaft, ein Klotz von Bauwerk mit hunderten Zimmern, Restaurants, Bändchen am Handgelenk, Spielplatz, Privatstrand, Menschen über Menschen und und und… Es ist schon lange – sehr lange – her, dass wir in so einer Art Hotel waren und wir wissen auch wieder, warum 😊 Für uns ist das nichts, obwohl das Zimmer sehr schön war und auch der Pool und Strand wirklich sehenswert waren. Die Aussicht aus den oberen Stockwerken war ebenfalls atemberaubend.

Aber wir mögen diesen Massentourismus einfach nicht. Außerdem fühlten sich zwei aus der Familie nicht so richtig, richtig gut und das trübte etwas die Stimmung.

Nach zwei Nächten war jedenfalls (zum Glück) Schluss und wir ließen uns nach Puerto Morelos fahren. Wir hatten uns über Instagram bei anderen Reisefamilien in Mexiko durchgefragt und hatten eine Telefonnummer von einer Hausverwalterin erhalten. Sie hatte uns ein Haus in einer gesicherten Anlage vermietet. Es war ja irgendwie ein Glücksspiel, denn ohne die Unterkunft vorher zu sehen (außer auf Fotos), in einem Ort den wir nicht kannten über WhatsApp den „Vertrag“ klar gemacht und über PayPal eine Kaution hinterlegt. Hätte uns das jemand vor einem Jahr gesagt, dass wir so etwas tun würden, wir hätten denjenigen für verrückt erklärt 😊 Aber das Haus war super! Wir hatten drei Schlafzimmer, eine Küche mit Grundausstattung (hat uns gereicht), ein Wohn- und Esszimmer, drei Badezimmer und ein Arbeitszimmer. Für uns erschien es wie ein Palast – so viel Platz!!! In der Außenanlage gab es einen Pool und wir waren in einer „gated area“, in der noch andere deutsch-sprachige Familien lebten. Für uns war es perfekt für das, was wir vorhatten. Und wir verlängerten unseren Aufenthalt dort bis zum Abflug 😉

Puerto Morelos

Puerto Morelos liegt zwischen Cancún und Playa del Carmen auf der Yucatan-Halbinsel und ist eine familienfreundliche Kleinstadt mit einem schönen Strand und einem überschaubaren „Städtchen“. Am Strand tummeln sich Pelikane um Fischerboote, die überall herum liegen. Es gibt einen Steg, an dem vor allem in den Abendstunden große Rochen zu bestaunen sind. Diese werden wohl angefüttert von den Fischern und unsere Kinder fanden es super dort und wollten immer mal wieder gucken, ob die Rochen noch da sind und ob es ihnen gut geht.

Es gibt einige nette Restaurants und Bars, Spielplätze und Supermärkte. Das Leben in Puerto Morelos ist ziemlich unaufgeregt. Zur Fortbewegung nahmen wir mal Taxen, mal das Collectivo. Das Collectivo ist so eine Art Bus. Es gibt allerdings keinen Fahrplan und keine Haltestellen. Man stellt sich an eine Hauptstraße und wartet. Wenn ein Collectivo vorbeikommt, winkt man, steigt ein und zahlt ein paar (umgerechnete) Cent pro Person. Das Collectivo fährt dann an den wichtigsten Punkten in Puerto Morelos vorbei und man sagt dem Fahrer, wann man aussteigen möchte. Total unkompliziert und unsere Kinder haben es geliebt, mit dem Collectivo zu fahren. Irgendwie war das eine lustige Sache für die Kinder, daher haben wir es natürlich öfters gemacht und es war günstiger als das Taxi fahren. Wobei das Taxi fahren auch nicht wahnsinnig teuer ist. Für ein paar Euro kamen wir an den Strand, zum Supermarkt oder wohin auch immer wir wollten. Ein eigener Mietwagen hätte sich nicht gerechnet. Das wäre im Vergleich viel teurer gewesen.

Wir haben in diesen zwei Monaten in einer kleinen Blase gelebt – so möchten wir es einmal ausdrücken. Die ersten zwei Wochen in Puerto Morelos waren wir allerdings sehr isoliert, da wir uns alle vier mit Covid-19 angesteckt hatten. So erfuhren wir sehr schnell, dass in Puerto Morelos alles (wirklich ALLES!) per WhatsApp bestellt werden kann – Wasser, Wäscheservice und natürlich Pizza. Es gab einen Lieferdienst vom lokalen Supermarkt und so waren wir während dieser blöden Zeit gut versorgt. Zum Glück lief die Erkrankung bei uns recht mild ab, sodass wir die Zeit zum größten Teil einfach absitzen mussten.

Ansonsten waren wir Teil einer Telegram-Gruppe von deutsch-sprachigen Familien, die alle in Puerto Morelos  und Umgebung temporär leben. Wir hatten damit viel Kontakt zu anderen, trafen uns auf Spielplätzen, am Strand, am Pool… Es war ein bisschen Pause vom Reisen, die wir dringend benötigten und die Kinder fanden immer Spielkameraden.

Wer aber gerne noch mehr über Puerto Morelos und die Ausflugsmöglichkeiten vor Ort erfahren möchte, dem möchten wir gerne den „Puerto Morelos-Guide“ von Evi und Kuba alias „likes2travel“ empfehlen (Top 10 Insidertipps für Familien in Puerto Morelos in Mexico (likes2travel.de)). Hier erfahrt ihr alles, was man wissen muss und bekommt wertvolle Tipps rund ums Leben in Puerto Morelos.

Wir hatten wie gesagt, einen anderen Fokus während unserer Zeit in Mexiko. Wir hatten noch vor unserem Weltreisestart eine eigene Firma gegründet, um die wir uns nun dringend kümmern wollten. Eine Frage, die ja immer wieder kommt ist, wie wir das Ganze eigentlich finanzieren. Daher möchten wir Euch nun vorstellen, was wir für eine Idee haben.

Es ist Zeit für

Bauers Backoffice & More

Wir sind beruflich schon einige lange Wege gegangen, haben beide Betriebswirtschaft studiert und lange Praxiserfahrungen als Fach- und Führungskräfte im Verwaltungsbereich sammeln können. Bastian hat Erfahrungen im Controlling, Organisationsdesign und hat zuletzt als Kaufmännischer Leiter viele verschiedene Verwaltungsteams geleitet. Nina ist Personalerin, hat internationales Personalmanagement operativ und strategisch aufgebaut und ein internationales HR-Team geleitet. Jetzt bieten wir unsere Expertise anderen Unternehmen an, denn wir bringen Ordnung in jedes Backoffice, bauen Strukturen auf, optimieren Prozesse, schreiben Richtlinien und Standardwerke und springen als Interims-Manager im HR- und Controlling-Bereich ein. In Mexiko haben wir uns intensiv um den Aufbau unserer Firma gekümmert, wir haben eine Website aufgebaut (www.bauersbackoffice.com) und unsere Social-Media Kanäle (vor allem LinkedIn) initiiert. Hiermit soll ein Teil unserer Reise finanziert werden und später möchten wir natürlich im besten Fall auch davon leben können. Unsere Firma befindet sich immer noch im Aufbau, aber wir sind sehr motiviert, Bauers Backoffice & More ganz groß zu machen! 😊

Fazit Mexiko

Dadurch, das wir wenig bis gar nicht durch Mexiko gereist sind, können wir an dieser Stelle wenig berichten. Es ist aus unserer Sicht ein unkompliziertes Reiseland, in dem sich viel durch persönliche Kommunikation organisieren lässt. Fast alles wird über WhatsApp geregelt (ähnliches haben wir schon in Costa Rica erlebt). Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit und man kann mit einem niedrigen Budget hier sehr viel unternehmen.

Weiterreise

Zwei ganze Monate verbrachten wir in unserer kleinen Blase in Puerto Morelos. Wir überlegten immer wieder, wie und wohin wir weiterreisen sollten. Es gibt auf einer Langzeitreise immer mal wieder Momente, die nicht so schön sind und ganz persönlich erreichten uns in Mexiko mehrere nicht so schöne Nachrichten aus Deutschland. Direkt zwei uns sehr nah stehende Verwandte erkrankten sehr ernst. Wir diskutierten mehr als einmal, ob wir unsere Reise an dieser Stelle abbrechen sollten. Wir telefonierten oft mit „Zuhause“, ob es nicht besser wäre, den Betroffenen nun lieber zur Seite zu stehen. Doch letztendlich entschieden wir alle gemeinsam, dass ein Abbruch der Reise niemandem weiterhelfen würde.

Daher beobachteten wir weiter die pandemiebedingten Reisebestimmungen und dann kam die Nachricht, auf die wir tatsächlich die ganze Zeit gewartet haben: Australien würde wieder Touristen ins Land lassen! Unser Ziel war es, einmal um die Welt zu reisen und durch die bisherigen Restriktionen war dieser Wunsch unerfüllbar. Jetzt würde es doch gehen. Und so recherchierten wir. Wir wollten nicht direkt nach Australien fliegen, sondern einen Zwischenstopp in der Südsee machen. Unsere Wahl viel hier auf Fidschi😊 Um dorthin zu gelangen, mussten wir einen Umweg über die USA machen. Grund hierfür ist wiederum Corona. Die quarantänefreie Einreise nach Fidschi ist nur aus bestimmten Ländern erlaubt, wozu die USA zählen, Mexico aber nicht. So ging es für uns abermals für knapp zwei Wochen in die USA nach Kalifornien.

Seid gespannt auf die weitere Route😊

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2 Antworten

  1. Dankeschön für den interessanten Reisebericht, Ihr könnt so toll schreiben ✍, daß es immer Spaß macht, Eure Erlebnisse zu verfolgen.
    Fühlt Euch Alle von uns ganz doll gedrückt
    Hannelore und Helge 🌴🥥

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