Einreise, Jetlag, Auto und erste Hälfte der Reise

Entscheidung für Costa Rica

Schon länger hatten wir darüber nachgedacht, in welches Land wir als allererstes außerhalb Europas reisen wollten. Die Diskussionen gingen hin und her, mehrfach änderten wir mögliche Routen, beobachteten die Coronaentwicklungen weltweit und wälzten stundenlang andere Reiseblogs auf der Suche nach DEM Funken, der uns zur Entscheidung brachte. Letztendlich fiel die Wahl auf ein Land, das wir am Anfang überhaupt nicht auf unserer Route geplant hatten – Costa Rica. Aber warum Costa Rica? Tja, um es beim Namen zu nennen: wir haben uns auf Instagram influencen lassen 😊 Immer wieder sahen wir die Fotos und Posts anderer Reiseblogger von Costa Rica. Die Bilder waren so schön. Costa Rica rückte immer mehr in unseren Fokus. Es bot Abenteuer, jede Menge Tiere und Nationalparks, war sehr sicher zu bereisen und ein subtropisches Klima. Nicht zuletzt war die Einreise trotz Corona relativ einfach zu bewerkstelligen und die Inzidenzen in Costa Rica sanken stetig. Anfangs dachten wir erst kurz über Costa Rica nach aber je mehr wir über das Land lasen, je mehr Bilder wir auf Blogs und Instagram sahen, je tiefer wir darüber nachdachten, desto überzeugter wurden wir, dass es „unser“ erstes Weltreiseland werden sollte. Auf dem Weg nach Deutschland suchten wir also am Gardasee nach möglichen Flugverbindungen und wurden fündig.

Flug nach Costa Rica

Wir flogen mit United Airlines nach Costa Rica. Um Kosten zu sparen, wählten wir einen Gabelflug und flogen von Frankfurt nach Newark/ New York und von dort nach San José. Die Flugzeit sollte ca. 15 Stunden betragen mit 1,40 Stunden Aufenthalt im Transitbereich in Newark. Es war für uns das erste Mal, dass wir mit unseren Kindern einen Gabelflug versuchten. Vorher waren wir schon Langstrecke geflogen, aber das waren immer Direktflüge. Wir wollten einfach ausprobieren, ob das etwas für uns ist – vor allem um Kosten zu sparen.

Wir hatten ein super Angebot gefunden in der Basic Economy, d.h. wir hatten außer Handgepäck kein Freigepäck dabei. Dies musste also on top noch kalkuliert werden. Uns war wichtig, dass wir zusammenhängende Sitzplätze hatten und buchten separat die Plätze in beiden Maschinen – dies kostete uns 63 USD/pro Person extra. Wir werden am Ende unserer gebuchten Flüge einmal einen Vergleich machen, ob das Angebot tatsächlich so gut war oder wir durch die Extrakosten doch auch reguläre Economy hätten buchen können. Das bleibt zum jetzigen Zeitpunkt (Stand: Dezember 2021) noch abzuwarten.

Mitte November 2021 ging es los! Unsere Eltern/Schwiegereltern fuhren uns mit der dicken Berta zum Flughafen Frankfurt. Hinterher fuhren sie das Wohnmobil in das Winterquartier – tausend Dank an dieser Stelle noch einmal dafür!!!

Am Gepäckschalter von United wurde es nun spannend. Was war mit unseren beiden großen Backpacks? Wir sind uns nicht sicher, ob die Dame am Schalter es übersehen hatte, weil sie von unseren Kindern so entzückt war oder ob sie einfach nur sehr nett war: sie fragte, wieviel Gepäck wir aufgeben möchten und wohin es ginge. Wir sagten ihr, dass es nach Costa Rica ginge. Als sie sah, dass wir 1,40 Stunden für den Transit in Newark hatten, machte sie das Label „Priority“ an unsere Backpacks. Und dann erklärte sie uns, dass das Gepäck zwar theoretisch durchgebucht sei bis Costa Rica, wir aber trotzdem die Backpacks abholen, durch den Zoll tragen und wieder abgeben müssten. Das war ein klitzekleiner Schock für uns, hatten wir das doch nicht gewusst! Nun ja, durch das Label sollten die Backpacks als erstes mit vom Band laufen, damit wir es zum Anschlussflug schaffen würden. Und dann rollten unsere Backpacks davon, sie gab uns Boardingtickets und Gepäckaufkleber und wünschte uns eine gute Reise – ohne dass wir extra für die Aufgabe unseres Gepäckes zahlen mussten. Wir grinsten, freuten uns und machten uns auf zum Sicherheitscheck.

Der Flug nach Newark startete pünktlich und wir hatten super Plätze im Dreamliner. Ein hypermodernes Flugzeug war es, sehr sauber, die Fenster verdunkelten auf Knopfdruck, Sitze super bequem und wir hatten Platz! Die Maschine war nicht ausgebucht und wir hatten zwei Sitzreihen komplett für uns zur Verfügung zum Ausbreiten. So vergingen die 8.45 Stunden Flugdauer bis Newark wie im Flug 😉 Die Kinder machten diesen Part des Fluges übrigens total unkompliziert mit. Viel zu aufgeregt waren sie, um zu schlafen. Also wurden Filme geguckt, gespielt, gemalt, Tiptoi Bücher angeschaut, gegessen und ganz viel geplappert.

In Newark angekommen, mussten wir zunächst durch die Immigration. Der Officer am Schalter war gut gelaunt, scherzte mit den Kindern rum und wir kamen recht zügig durch die Kontrolle. Einen Stempel im Pass bekamen wir nicht, da wir ja nur im Transitbereich blieben. Aber nun tickte die Uhr.

Wir beeilten uns, zum Gepäckband zu kommen und tatsächlich kamen unsere Backpacks relativ zügig raus. Unsere Nerven waren trotzdem recht angespannt und es machte es überhaupt nicht besser, dass unsere Kinder beschlossen, dass sie nun toben und ihren Bewegungsdrang ausleben mussten. Uns blieb nur, sie mit Videos auf dem Handy „ruhig zu stellen“, damit sie nicht über den Flughafen tobten. Nun ja, wir hechteten durch den Zollausgang – dort waren nicht einmal Beamte, sodass wir den Sinn dieser Übung nun gar nicht mehr verstehen konnten. Dahinter warteten bereits einige Angestellte, die den Transitpassagieren ihr Gepäck wieder abnahmen und dann mussten wir auch noch das Gate wechseln. Also rein in den Airtrain zum anderen Gate. Wir atmeten bereits innerlich auf, denn wir würden es tatsächlich noch schaffen. Und dann kamen wir am Gate an! Unsere Hoffnung schmolz auf ein Minimum! Wir mussten einen kompletten Sicherheitscheck durchlaufen, inkl. Durchleuchten von uns, unseren Schuhen, öffnen des Handgepäcks – das volle Programm. Und vor uns standen mehrere Hundert Menschen! Wir hätten schreien können und wir waren mittlerweile wirklich, wirklich nervös! Das übertrug sich natürlich auf die Kinder und sie reagierten entsprechend… Stimmung – Nullpunkt! Einige vor uns in der Reihe merkten, dass wir irgendwie in Zeitdruck waren und ließen uns weiter vor. Irgendwann waren wir durch die Kontrolle durch und fingen an zu rennen – denn es war gerade Boarding-Closing für unseren Flug nach Costa Rica. In buchstäblich letzter Minute kamen wir an und konnten in das Flugzeug einsteigen! Wir hatten es geschafft!

Schon jetzt wissen wir aber – keine Gabelflüge mehr bzw. wenn, dann mit viiiiel längerer Umsteigezeit! Wir waren extrem gestresst und es hat nur sehr knapp hingehauen. Mit zwei kleinen Kindern im Schlepptau war das Hardcore und ein Auf und Ab der Gefühle. Wenn wir das zukünftig vermeiden können – wir tun es!

Aber egal – wir waren drin! Im voll besetzten Flugzeug nach Costa Rica. Unsere Kinder schliefen sehr schnell ein und wachten erst zur Landung wieder auf. Dieser Flug war für uns nicht ganz so komfortabel wie der davor – es war ein älteres, kleineres Flugzeug, voll besetzt, es gab kein kostenloses Essen und das Bordprogramm musste insgesamt drei Mal neu hochgefahren werden, weil die Anlage nicht funktionierte. Zum Glück verschliefen die Kinder das alles.

Pünktlich landeten wir in Costa Rica! Pura Vida – wir waren da!

Einreiseformalien während Corona

An dieser Stelle möchten wir kurz die Einreiseformalitäten für Euch zusammen fassen. Durch den Gabelflug über die USA mussten wir uns nicht nur um die Anforderungen von Costa Rica kümmern, sondern auch um die der USA. Der Flug war so wie wir ihn antraten überhaupt nur möglich, weil die USA eine Woche vorher Reisen aus der Europäischen Union für Geimpfte wieder möglich gemacht hatte. Ansonsten hätten wir noch umbuchen müssen!

Für den Transit in den USA war also das komplette US-Einreiseprozedere notwendig und das besteht aus (Stand November 2021 – ohne Gewähr, bitte checkt die aktuellen Bedingungen selbst, dies ist nur ein Bericht, wie es bei uns lief!):

  1. ESTA-Beantragung. Eine Esta-Beantragung für deutsche Staatsangehörige ist überhaupt nicht schwierig, zumindest empfinde ich (Nina) das so. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich beruflich bisher immer anderen dabei geholfen habe, unter anderem Visaangelegenheiten für befristete Arbeitsaufenthalte im Ausland zu regeln. Daher habe ich da keine Berührungsängste. Ich habe unsere Anträge direkt bei der Einwanderungsbehörde der USA beantragt und zwar hier: Official ESTA Application Website, U.S. Customs and Border Protection (dhs.gov). Man benötigt zum Ausfüllen seinen Pass (der sollte noch einigermaßen lang gültig sein, d.h. mindestens den geplanten Aufenthalt in den USA abdecken), die erste Adresse in den USA (es sei denn, man macht nur einen Transit wie in unserem Fall) und im besten Fall eine Kreditkarte, um die Gebühr zu entrichten. Und dann klickt Ihr Euch einfach durch und beantwortet alle Fragen – am Ende steht die Bezahlung der Gebühr. Ich habe eine Gruppe von Anträgen eingereicht, nämlich für uns alle vier zusammen und am Ende die Gesamtkosten dafür beglichen. Auch wenn Ihr eine Gruppe von Anträgen einreicht, bekommt Ihr nicht nur eine Gruppen-ID sondern auch für jeden Antragssteller eine individuelle ID. Ihr bekommt per Email einen Link, über den Ihr jederzeit den Status des Antrags abrufen könnt. In unserem Fall konnte ich den Status NICHT mit der Gruppen-ID abrufen, sondern musste die Anträge jeweils einzeln mit den individuellen ID´s abrufen! Aber nach nicht einmal 24 Stunden waren alle vier Anträge genehmigt. Wir haben das übrigens nur so gemacht, weil wir später sowieso in die USA einreisen möchten und dafür ebenfalls ein genehmigtes ESTA benötigen, ansonsten wäre uns das alles wohl zu aufwendig gewesen, um NUR nach Costa Rica zu kommen.
  2. Auch für den Transit über die USA reicht ein Impfnachweis noch nicht ganz aus – wir brauchten auch alle vier einen Antigen- bzw. PCR-Test mit Negativergebnis. Ein Schnelltest reicht dafür aus. Den machten wir einen Tag vor unserem Flug. Am Check-In-Schalter von United wurde dies als allererstes überprüft und mit den Reisepässen verglichen.
  3. In den USA überprüft der Immigration-Officer am Flughafen die Reisepässe (Gesichtsvergleich), nimmt die Fingerabdrücke der Erwachsenen ab, macht Fotos und überprüft online den ESTA-Status. Erst wenn der Officer entscheidet, dass man einreisen darf, kommt man durch! In unserem Fall hatten wir einen sehr netten Officer, der locker drauf war – haben wir aber auch schon anders und deutlich strenger erlebt! Aber keine Angst – normalerweise wird noch gefragt, wie lange man in den USA bleibt und dann ist man drin.

Für Costa Rica war dann folgendes notwendig (Stand November 2021 – ohne Gewähr!):

  1. Reisepässe, die noch mindestens 6 Monate gültig sind
  2. Impfzertifikate oder negativer Corona-Test (maximal 72 Stunden vor Abflug) UND eine Krankenversicherung, die auch Corona mit abdeckt – wir sind beide vollständig geimpft, sodass wir unsere Impfzertifikate einreichten. Diese wurden bei der Einreise in Costa Rica durch den Immigrationsbeamten am Schalter überprüft
  3. „Gesundheitspass“ – den musste jeder Reisende vor Abflug ausfüllen und einreichen und zwar hier: Pase de Salud Costa Rica Das ging ganz einfach und nach dem Abschicken wurde sofort eine Bestätigung mit einem Barcode versendet. Bei der Einreise in Costa Rica wurden diese Barcodes durch den Immigrationsbeamten abgescannt. Wir hatten sie auf dem Tablet drauf – also rein digital. Das hat ausgereicht. Mit dem Handy hätte es auch funktioniert. Muss also nicht ausgedruckt vorliegen!
  4. Ein Rückflugticket. Wir hatten eins, wollte aber keiner sehen. Wir wurden nur gefragt, wie lange wir blieben und wir mussten die erste Unterkunft in Costa Rica benennen.
  5. Wir bekamen alle ein 90-Tage-Aufenthaltsstempel in unsere Pässe 😊

Das wars – wir waren drin!

Jetlag (mit Kindern)

Immer wieder bekommen wir die Frage gestellt, wie das mit dem Jetlag und den Kindern funktioniert. Wir können nur sagen – mit viiiiel Geduld und reichlich Essen!

Nachdem viele Reiseblogger berichtet hatten, dass San José nicht sooo schön wäre und ruhig ausgelassen werden könnte, hatten wir uns für unsere erste Unterkunft in Costa Rica etwas in Jacó Beach gesucht. Es war eine Apartmentanlage mit Pool und allem Schnickschnack. Wir landeten Ortszeit 20.00 Uhr in Costa Rica und um es gelinde zu sagen – der letzte Abschnitt war schon hart für die Kinder und damit auch für uns! Es war sehr anstrengend und die Kinder wollten eigentlich nur schlafen. Zum Glück hatten wir vorab einen Shuttle zum Apartment gebucht. Wir fuhren nämlich noch gute 1,5 Stunden bis zu unserer Unterkunft. An dieser Stelle mal wieder ein Tipp: es gibt Shuttles, die man sehr schnell übers Netz findet. Die hätten uns so ca. 120 USD gekostet. Wir hatten aber direkt in unserer AirBnB- Unterkunft gefragt, ob die uns bei der Organisation des Transfers helfen könnten und haben so immerhin 20 USD gespart! Fragt Euch ruhig durch – das lohnt sich!

Unser Fahrer stand vor dem Flughafen mit Schild in der Hand und wir konnten quasi sofort in den Kleinbus einsteigen. Nur für uns und ein sehr netter Fahrer! Es gab sogar Wasser gegen den Durst. Er fuhr uns sehr sicher nach Jacó Beach zu unserem Apartment und half uns sogar noch, das Gepäck rein zu bringen.

Nach kurzer Orientierung im Apartment fielen wir alle ins Bett. Die Nacht war sehr kurz – um kurz nach vier waren die Kinder wach. Das wurde jeden Tag besser aber es dauerte schon drei, vier Tage, bis wir in der Zeitzone vollständig angekommen waren. Und was sollen wir beschönigen? Es hilft nur Geduld und es nehmen wie es kommt. So haben wir morgens um vier eben Bilder gemalt und um fünf gegessen.

Leider hatte Bastian am ersten Tag in Costa Rica einen kleinen Kreislaufzusammenbruch. Es ging bei ihm gar nichts mehr – Schweißausbrüche, Übelkeit, Schwindel,… das volle Programm. Entsprechend hat er den ersten Tag komplett im Bett verbracht und erholte sich langsam vom morgendlichen Zusammenbruch. Das brachte aber auch ein Problem, das wir gar nicht bedacht hatten – wir waren in einem Selbstversorgungsapartment! Eigentlich hatten wir geplant, am ersten Tag Essen und Trinken zu organisieren. Einkaufen ging in Bastians Zustand aber gar nicht und Nina wollte nicht alleine mit den Kindern in einem fremden Land, in dem sie noch keine Orientierung hatte Einkaufen  gehen. Ein paar Notfallreserven hatte Nina im Backpack eingepackt aber die waren schnell aufgebraucht und so suchten wir am ersten Tag nach einer schnellen Lösung. Wir fanden sie, indem wir einen nahegelegenen Supermarkt mit Lieferdienst fanden und ließen uns ein paar Basics in die Unterkunft liefern. Außerdem wurde direkt abends Pizza bestellt. Das war zwar nicht so, wie wir das geplant hatten und kostete uns einige Nerven, während wir mit unserem Jetlag kämpften, war aber zumindest irgendeine Lösung.

Am nächsten Tag ging es Bastian schon besser und wir machten uns auf den Weg zum Supermarkt – der ca. 2 km von unserer Unterkunft entfernt lag. Auf dem Weg stellten wir schnell fest: die Kinder waren noch nicht akklimatisiert und wir auch nicht. Es wurde ein nervenaufreibender Weg.

Wir nennen es, wie es war – anstrengend. Letztendlich können wir daraus nur lernen und das tun wir nun auch: wenn wir das nächste Mal das Land und die Zeitzone wechseln, werden wir für die ersten Tage ein Hotel buchen. Bastian hatte bereits früher bei Fernreisen solche Probleme am ersten Tag – wir hatten das nur verdrängt. Wir werden in Zukunft also mehr Zeit zum Ankommen einkalkulieren und es noch langsamer angehen! Diese Reise ist eben nicht nur eine Reise durch Länder, sondern auch eine Reise zu uns selbst 😉

Auto

Nach ein paar Tagen haben wir uns an das subtropische Klima gewöhnt, trotzdem waren auch kurze Wege zu Fuß immer noch recht anstrengend für uns und insbesondere für die Kinder. Außerdem gibt es nicht überall Gehwege und man muss oft am Straßenrand neben vorbei donnernden Autos und LKWs laufen. Sehr schnell wurde uns klar, dass wir unbedingt ein Auto benötigten. Das wurde für uns aber leider schwerer als gedacht. Mietwagenflotten waren kleiner geworden, da alte Fahrzeuge aussortiert wurden aber keine neuen beschafft werden konnten – Pandemie sei Dank. Dadurch war der Markt extrem dünn geworden. Wir hatten schon in Deutschland versucht, einen Mietwagen zu buchen, doch irgendwie erschienen uns die Preise exorbitant hoch (über 100 Euro/Tag für ein Allradbetriebenes Auto mit Kindersitzen). Wir sagten uns, wir würden das vor Ort bestimmt besser regeln können.

Die Jagd nach einem Mietwagen war dann allerdings auch vor Ort alles andere als einfach. Immer wieder hieß es auf Portalen oder aber bei den Mietwagenfirmen direkt, dass es keine verfügbaren Autos mehr gäbe. Wir spielten mit Daten – nichts brachte uns ein Auto! Und dann stieß Nina nach stundenlangen Recherchen auf ein Hotel in der Nähe von San José unter deutscher Führung, das auch Mietwagen vermittelte. Sie stellte eine Anfrage und es klappte! Hier könnt Ihr eine Anfrage senden: Mietwagen – Hospedaje – Hotel (losalemanes.de) Wir konnten über das Hotel ein Allrad-Fahrzeug für die verbliebene Zeit in Costa Rica, inklusive Kindersitze mieten und zwar von Alamo! Bei Alamo direkt war das nicht möglich. Offensichtlich haben einige Unterkünfte Exklusivverträge mit den Mietwagenfirmen. So war es dann möglich, das Auto sogar in Jacó Beach anzumieten. Ein echter Glücksgriff! Durch die Kindersitze und den Allradbetrieb ist es allerdings kein günstiges Vergnügen. Inklusive des Versicherungspaketes zahlen wir nun ca. 70 EUR/Tag dafür. Aber wir sind froh, noch ein Auto bekommen zu haben, denn dadurch können wir Costa Rica nun viel besser, flexibler und nach unserem Geschmack bereisen.

Tipp:  Fragt bei Euren Unterkünften nach, wenn Ihr Probleme dabei habt, einen Mietwagen zu finden. Über den Kontakt unserer zweiten AirBnB-Unterkunft hätten wir ebenfalls ein Auto vermittelt bekommen. Es lohnt sich also, mit den Locals in Kontakt zu treten und um Hilfe zu bitten!

Unterkünfte

Unsere Ansprüche an eine Unterkunft sind sicherlich andere, als Soloreisende oder Paare ohne Kinder haben. Costa Rica hat sehr viele interessante und schöne Unterkünfte zu bieten aber sind die auch für kleine Kinder geeignet? Mal so, mal so, würden wir sagen. Wir werden bestimmt auch mit der Zeit mutiger aber für die erste Unterkunft suchten wir etwas, wo wir uns von vornherein sicher waren, dass wir uns wohl fühlen würden. Hier werden wir übrigens nur Unterkünfte verlinken, die wir auch empfehlen können und wollen. Alle anderen lieber nicht…

1. Unterkunft in Jacó Beach / Pazifikküste, 7 Nächte

Es sollte in Meernähe sein, ein Ort zu Fuß erreichbar und nicht zu exotisch für den Anfang. Pool wäre schön, W-LAN inklusive und zwei Schlafzimmer. So stießen wir auf unsere erste Unterkunft bei AirBnB – Corteza Del Sol. Wir zahlten 70 Euro/Nacht.

Die Fotos bei AirBnB entsprechen im Großen und Ganzen der Realität. Wir bekamen vorab einen Code für eine Schlüsselbox und das Passwort für das W-Lan. Beides hat wunderbar funktioniert. Der Upload von Bildern auf unserer Website hat etwas länger gedauert aber es war völlig ausreichend für uns.

Auf den ersten Blick ist das Apartment sehr schön und sehr großzügig. Guckt man genauer hin, sieht man hier und da schon etwas Schimmel und Stockflecken. Bei der Luftfeuchtigkeit aber kein Wunder und vermutlich recht normal. Die Küche war einigermaßen ausgestattet – nur die Messer waren sehr stumpf. Sehr zu unserer Freude gab es eine Waschmaschine und einen Trockner im Apartment. Das ist natürlich sehr komfortabel. Die Kinder und wir haben gut geschlafen – morgens wurden wir durch Vögel geweckt. Der Außenbereich mit dem Pool vor der Tür war blitzsauber und sehr schön gepflegt. Am Wochenende war es etwas voller in der Anlage und damit zum Teil auch lauter aber alles noch im Rahmen. Es waren einige Ticos und Amerikaner vor Ort. Die Lage fanden wir für den Anfang einen Tick zu weit ab vom Zentrum. Zu Fuß kann man durchaus bis Jacó laufen – für die Kinder war eine Strecke machbar aber bis zurück hätten sie es bei der Hitze nicht geschafft, daher nahmen wir uns ein Taxi zurück. Das kostete umgerechnet 2-3 Euro (inkl. Trinkgeld!).  In Jacó bekommt man alles, was man braucht. Es gibt nette Restaurants, viele Touranbieter, den Zugang zum Strand,… alles recht touristisch aber für einen sanften Einstieg in Costa Rica für uns eine gute Wahl.

2. Unterkunft in Uvita / Pazifikküste, 9 Nächte

Von Jacó Beach aus fuhren wir in ca. 2 Stunden an der Küste entlang nach Uvita, wo wir unsere zweite Unterkunft über AirBnB gebucht hatten. Wir zahlten auch hier knapp 70 Euro/Nacht – irgendwie hatten wir es mit den 70… Auto 70 EUR, die ersten Unterkünfte,… Ist das etwa ein Muster?  

In Uvita fühlten wir uns heimisch. Wir hatten fantastische Hosts und der Ort war wundervoll. 9 Tage blieben wir hier. Wir bewohnten ein kleines Apartment mit zwei Schlafzimmern, einem Wohn-/Esszimmer/Küche und einem Badezimmer. Die Einrichtung war eher Basic aber für uns völlig ausreichend. Die Küchenausstattung war besser als in Jacó. Das Geschirr war irgendwie süß und die Messer brauchbar. Es gab einen Drei-Flammen-Gasherd und eine Mikrowelle. Das Badezimmer war okay. Im Waschbecken gab es nur kaltes Wasser und wir machten das erste Mal Bekanntschaft mit einer elektrischen Dusche, die uns unser Host erst einmal erklären musste. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten stellten wir nämlich fest, dass die Sicherung für die Dusche immer wieder rausflog, wenn wir die Temperatur hoch stellen wollten oder die Dusche zu voll aufdrehten 😊 Aber nachdem wir den Dreh raus hatten, war es okay und wir konnten zumindest warm duschen. Der Außenbereich war wundervoll gepflegt. Es gab einen Außenpool und unsere Hosts platzierten morgens in einem Baum immer etwas Obstreste, um Vögel anzulocken. Dadurch konnten wir wunderbare bunte Vögel beobachten. Das Auto konnte auf dem eingezäunten, abgeschlossenen Grundstück sicher abgestellt werden. W-Lan war mal besser, mal schlechter. Für uns hat es gereicht. Für aufwendige Bildbearbeitung oder die Arbeit am Blog war es etwas schwierig. Trotzdem haben wir uns mehr als nur wohl gefühlt. Für uns wurde Uvita zum Sehnsuchtsort, der uns bestimmt für immer im Gedächtnis bleibt.

3. Unterkunft in der Nähe von Cartago, 1 Nacht

Diese Unterkunft verlinken wir auch mal, obwohl wir nicht restlos überzeugt sind. Hat aber eher damit zu tun, dass sie für Familien nicht soooo geeignet war. Diese Unterkunft buchten wir auf booking.com*

Sie lag in den Bergen und wir waren auf dem Weg an die Karibikküste. In der Beschreibung stand „Villa“, das ist wohl etwas hoch gegriffen. Es war eine kleine Kabine, die nett eingerichtet war und ein paar wirklich nette Dekoideen hatte. Es gab oben eine eingezogene Zwischendecke, wo ein riesiges Bett aufgebaut war. In dem schliefen wir alle vier. Die Ausklappcouch war uns nicht so sympathisch. Es gab nur eine Induktions-Kochplatte, Kühlschrank, Mikrowelle und ein bisschen Geschirr. In der elektrischen Dusche gab es als Abfluss einfach ein Loch im Boden, im Waschbecken gab es nur kaltes Wasser. W-Lan funktionierte gut.  Die Schaukeln und das eingezogene Netz auf der oberen Terrasse waren lustige „Nice-to-Haves“, weswegen wir die Unterkunft auch gebucht hatten aber eigentlich war das Apartment zu klein für vier und für eine Familie mit kleinen Kindern ungeeignet wegen der steilen Leiter nach oben. Für die eine Nacht war es für uns okay aber länger hätten wir nicht dort bleiben wollen. Für ein Paar ist es sicher besser. Allerdings fanden wir den Preis ganz persönlich etwas zu hoch.

Dafür war der Gastgeber äußerst nett. Er gab uns noch ein paar Tourentipps und war wirklich sehr sehr hilfsbereit. Er spricht aber kein Englisch – der Google Translator hat uns die Kommunikation erleichtert.

4. Unterkunft in Puerto Viejo, 4 Tage

Hierüber möchten wir an dieser Stelle mal nicht sprechen… Wir freuen uns auf die nächste Unterkunft 😉

Die erste Hälfte unserer Tour (18.11.2021-07.12.2021)

Jacó

Jacó und der dazugehörige Strand liegen im Nordwesten and der Pazifikküste Costa Ricas. Vom Flughafen San José waren wir ca. 1,5 Stunden mit dem Shuttle unterwegs.

Es ist recht einfach, sich in Jacó zurecht zu finden. Es ist ziemlich touristisch und hat eine lange Straße, von denen ein paar noch rechts und links abgehen, in der alle Restaurants, Bars und Geschäfte sind. Wir waren ein paar Mal dort, um einzukaufen oder auch den Strand anzuschauen. Der ist okay – sicher nicht der schönste in Costa Rica aber für ein bisschen Buddeln hat es gereicht. Wir waren noch geschlaucht vom Jetlag, weshalb wir dort nicht baden waren. Die Kinder hatten etwas Angst vor den Wellen – wobei die gar nicht so wild waren. Jacó ist für uns ein typischer Touristenort, den man mal auf der Durchreise oder zum Ankommen besuchen kann, der aber nicht wirklich beeindruckt. Für uns zum Ankommen war es okay. Wir haben nicht viel unternommen, wobei es rund um Jacó auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit gibt, wie Wasserfälle oder ähnliches. Vielleicht beim nächsten Mal dann 😉

Uvita, Marina Ballena & Manuel Antonio Nationalpark

Fährt man von Jacó Richtung Süden die Küste entlang, kommt man über Quepos und Dominical nach Uvita. Dieser Ort wurde uns mehrfach empfohlen und wir dachten „Warum nicht?!“. Die Küstenstraße ist übrigens perfekt ausgebaut. Hierfür hätten wir keinen Allrad gebraucht. Wenn man ein bisschen auf die Schlaglöcher achtet, kann nichts passieren.

Wir kamen in Uvita an und mussten erst einmal unsere Unterkunft suchen. Das kann in Costa Rica manchmal etwas schwierig werden, da es  fast keine Straßennamen gibt. Wir fuhren ein paar Mal an unserer „Straße“ vorbei. In Europa hätte man das nicht als Straße bezeichnet, sondern eher als eine Schotterpiste voller Schlaglöcher und dicker Steine aber egal. Irgendwann fanden wir die Unterkunft (s.o.).

Uvita selbst ist relativ schwierig zu beschreiben für uns. Unser erster Eindruck war: „Ohje, was ist das denn für ein Ort!“. Es gab keine wirkliche „Struktur“, keinen Ortskern und auf den ersten Blick gab es eine Hauptstraße und ansonsten ein heilloses Durcheinander von „Straßen“. Wir brauchten zwei Tage, bis wir uns mit Uvita anfreunden konnten, denn so richtig fängt der Ort erst nach ein paar Tagen an zu wirken. Es ist die Atmosphäre, die einen völlig einnimmt. Wir haben durchweg sehr nette Menschen getroffen. Es sammeln sich so allerhand Aussteiger, Weltenbummler, digitale Nomaden und Locals in Uvita. Die Stimmung ist sehr entspannt und wir können sagen, von Tag zu Tag verloren wir mehr unser Herz an Uvita. Es ist nicht unbedingt der Ort an sich aber die Atmosphäre ist einmalig. Es gibt leckere Restaurants und Bars, einen Spielplatz, den unsere Kinder sehr in Anspruch nahmen, da unsere Unterkunft 3 Minuten zu Fuß weg lag und so allerhand Supermärkte. Paradiesisch ist der Nationalpark Marino Ballena und damit der einmaligste Strand, den wir je gesehen haben. Da der Strand Teil des Nationalparks ist, muss man pro Erwachsenem 6 USD Eintritt zahlen. Die Zahlung geht ausschließlich mit Kreditkarte – kein Bargeld! Es gibt verschiedene Eingänge. Wir nutzten ein paar Mal den, den wir von unserer Unterkunft bequem zu Fuß erreichen konnten. Es gibt etwas südlich gelegen noch einen kleineren und wenn man sich dort mit den „Guides“ gut stellt oder die Ticketmaschine kaputt ist, kommt man da auch schon mal kostenlos rein.

Der Strand ist jedenfalls traumhaft schön – unendlich breit, toll für Surfer aber auch für Kinder, da es sehr flach rein geht und Kinder am Ufer schon enormen Spaß im Wasser haben können. Das Ufer ist Regenwald, d.h. Palmen säumen den Strand, es fliegen rote Aras, grüne Papageien, Pelikane und so allerhand andere Vögel durch die Luft, Iguanas laufen rum… Wenn man Glück hat, sieht man Schildkröten schlüpfen und in der Walsaison können Whale-Watching Touren dort gebucht werden. An einem Teil des Strandes gibt es eine kleine Landzunge in Form einer Walflosse – das ist auch der Grund, warum es ein Nationalpark ist. Wenn die Flut reinkommt, schwappen die Wellen von beiden Seiten gegen die Landzunge, bis sie schließlich fast gänzlich im Wasser verschwindet. Schon beeindruckend.

Abends haben wir die schönsten Sonnenuntergänge dort gesehen. Uvitas Strand ist unserer Meinung nach ein echter Traumstrand und unbedingt eine Reise wert, wenn man in Costa Rica ist – große Herzensempfehlung!!!

Einen kleineren Ausflug machten wir zu den Wasserfällen in Uvita (Catarata Uvita/Mariposario). Hier kann man gut parken und muss nur eine kleine Eintrittsgebühr zahlen, da sich das Gelände in Privatbesitz befindet. Es waren für uns Erwachsene 2000 Colones pro Person, Kinder waren frei. Dafür konnte man eine klitzekleine Wanderung zu mehreren natürlichen Pools und Wasserfällen machen, sowie einen Schmetterlingsgarten besuchen. Der Schmetterlingsgarten hat unseren Kindern sehr gefallen. Der Weg zum Hauptwasserfall war für die Kinder etwas schwierig, weil man über glitschige Holztreppen und auch über den Fluss laufen muss. Letztendlich hat es aber geklappt. Es war ein netter kleiner Ausflug und eine schöne Abwechslung. Wir fanden es etwas voll, da einige Touristengruppen dorthin gebracht wurden, um den großen Wasserfall runterzurutschen und von einer kleinen Brücke in einen Pool zu springen.

 Von Uvita aus, kann man innerhalb von einer Stunde auch nach Quepos und dort in den Manuel Antonio Nationalpark fahren. Dies haben wir gerne gemacht – wollten wir doch endlich ein Faultier in echt sehen. Wir haben uns vorher überlegt, ob wir alleine durch den Park gehen oder einen Guide buchen. Wir buchten einen Guide, denn wir wollten wirklich unbedingt Tiere sehen und hatten die Befürchtung, dass wir ansonsten keine oder nur wenige sehen würden im Regenwald.

Um in den Nationalpark zu kommen, müssen derzeit online Karten gekauft werden. Dazu muss man sich auf der offiziellen Seite aller Nationalparks in Costa Rica registrieren. Wir mussten unsere Passdaten und eine Kreditkarte zur Zahlung hinterlegen. Erwachsene zahlen 16 USD, Kinder zwischen 2 und 12 Jahren 5 USD. Dazu kommen noch Parkplatzgebühren, wenn man mit dem Auto kommt. Allerdings ACHTUNG: Kurz bevor man am Nationalpark ankommt, springen einem alle möglichen Leute vors Auto, die einen auf Parkplätze leiten wollen aber diese sind zu teuer und zu weit vom Eingang des Parks! Fahrt bis es nicht mehr geht weiter und dort ist der offizielle Parkplatz, für den wir 4000 Colones zahlten.

Am Eingang mussten wir Masken tragen und die Temperatur wurde bei uns Erwachsenen gemessen. Anschließend kam eine Kontrolle des Rucksacks. Es ist strengstens verboten, Essen mit in den Park zu nehmen. Nichts, wirklich gar nichts, ist erlaubt. Außerdem darf zwar Wasser mit rein genommen werden aber nicht in Plastikflaschen. Wir hatten unsere Super Sparrow Flaschen * mit Wasser dabei. Die halten über Stunden das Wasser angenehm kühl und sind super praktisch. Wir möchten sie nicht mehr missen und haben sie überall dabei – sogar die Kinder lieben sie in der kleineren Größe und mit Trinkhalm. Nach dieser Kontrolle wurden die Tickets angeschaut. Beim Kauf der Tickets wird darauf hingewiesen, dass man sich ausweisen muss aber die Pässe wurden in unserem Fall nicht kontrolliert. Unser vorher über Airbnb gebuchter Guide Mauro wartete bereits dort auf uns. Mauro führte uns innerhalb von zwei Stunden durch den Park. Er hatte ein Teleskop dabei, womit er die Tiere erspähte und für uns so sichtbar machte. So entdeckte er sogar die kleinsten Tiere wie Grashüpfer oder besonders gefärbte Spinnen für uns.

Mit seinem Handy machte er Bilder davon und teilte sie hinterher mit uns. So bekamen wir beeindruckende Bilder und tolle Erläuterungen zur Natur Costa Ricas. Und er fand Faultiere für uns! Ziel erreicht 😊

Die Tour an sich war auch für Kinder gut zu bewältigen. Die Wege sind eben und nicht schwierig zu laufen. Durch die Tiersichtungen wurde es auch für sie, obwohl sie kein Englisch verstehen, nicht langweilig. Hart waren die zwei Stunden für unsere Kinder nur, weil sie nichts knabbern konnten. Am Ende der Tour kamen wir aber glücklicherweise an einer kleinen Snackbar an, an der es auch Eis gab – das war dann die Stimmungsrettung für uns 😉

Mauro „entließ“ uns dort und empfahl uns noch für den Rückweg eine Strecke über Brücken und die Mangroven des Parks. Nach einer längeren Pause an der Snackbar liefen wir noch ein kleines Stück weiter und kamen an einen sehr schönen Strand, an dem man wunderbar baden und relaxen kann, bevor es über die Mangroven zurück ging.

Wir verbrachten einen sehr schönen Tag im Manuel Antonio Nationalpark. Für Familien ist der Park sehr gut zu bewältigen. Es gibt zahllose Tiere, die man entdecken kann. Wir waren froh, dass wir einen Guide hatten aber es geht auch sicherlich auch ohne – dann muss man allerdings etwas Glück haben, dass man die Tiere entdeckt.

Ansonsten verbrachten wir unsere Tage ein bisschen mit Arbeiten, ein bisschen mit Spielplätzen und ein bisschen am Strand 😊 Hier lernten wir auch eine andere Reisefamilie kennen, so dass wir die Strandtage gemeinsam nutzen konnten und die Kinder sehr nette neue Freunde fanden. Der Abschied von Uvita fiel uns schwer und doch wollten wir natürlich sehen, was Costa Rica noch zu bieten hat – also ging es für uns weiter und zwar nach

Puerto Viejo / Karibikküste & Cahuita Nationalpark

370km von Uvita entfernt liegt Puerto Viejo an der Karibikküste Costa Ricas. Eigentlich gar nicht soooo viele Kilometer aber in einer Tour schafft man diesen Weg nicht, denn es geht einmal durch das Landesinnere über die Berge und zwar über jede Menge Serpentinen. Es geht entsprechend langsam voran. Die Strecke ist zwar sehr gut ausgebaut und auch ohne Allrad machbar aber es dauert! Wir hatten eine Zwischenübernachtung in der Cartago-Region eingeplant und das war auch notwendig. Je höher wir kamen, desto kälter und unbeständiger wurde das Wetter. Auf dem Weg nach Cartago wechselten sich Sonne, Wolken, Regen und krasser Nebel immer wieder ab. Es war schon beeindruckend, diese Wechsel zu sehen. Wir erlebten jedenfalls einen Temperatursturz von 15 Grad Celcius und froren ein wenig… Nun ja, es war ja nur eine Nacht 😊

Der weitere Verlauf der Strecke von Cartago nach Puerto Viejo verläuft dann nur noch bergab und man kommt irgendwann an unendlichen Bananenplantagen und Verladungszentren vorbei. Hierzu muss man wissen, das Costa Rica der größte Exporteuer für Bananen weltweit ist, was an der Ostküste deutlich sichtbar wird – Stichwort Monokulturen. Wir haben uns schon so unsere Gedanken darüber gemacht, was da die Industrie mit der schönen Landschaft anstellt und sind ein wenig nachdenklich geworden.

Puerto Viejo war dann leider gar nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben und wir würden sagen – aus unserer Sicht – nicht familiengeeignet. Unser Eindruck wurde über die Tage auch nicht besser. Es war laut, voll, dreckig, abgeranzt und es gab auch viele fragwürdige Gestalten, sodass wir unsere Kinder keine Sekunde aus den Augen lassen konnten. Es war das komplette Gegenstück zu Uvita! Nicht zuletzt war unsere Unterkunft leider ein Reinfall. Trotzdem versuchten wir es uns natürlich schön zu machen. Unser Hauptaufenthaltsort wurde Cahuita und wir würden auf jeden Fall beim nächsten Mal eher dort übernachten als in Puerto Viejo. Hier riecht man zwar auch an jeder Ecke Marihuana und Müll liegt ebenfalls vermehrt rum aber irgendwie ist es dort trotzdem etwas netter als in Puerto Viejo. Nicht zuletzt gibt es in Cahuita einen sehr schönen Nationalpark, den wir uneingeschränkt empfehlen können.

Den Cahuita Nationalpark besucht man am besten von Cahuita (Kelly Creek) aus, denn von dort kommt man theoretisch kostenlos in den Park rein. Es wird allerdings eine Spende erwartet. Man kann den Park auch vom Playa Varda aus betreten – dort wird allerdings offiziell Eintrittsgeld verlangt. Wir standen jedenfalls für 2000 Colones direkt neben dem Eingang auf einem Parkplatz vor Kelly Creek – Tipp: man kann auch einfach kostenlos 100 Meter vorher in Cahuita an einem der Restaurants parken. Dann spart man sich die Parkgebühren. Im Eingangsbereich herrscht Maskenpflicht, wir registrierten uns, ansonsten wurden wir aber nicht kontrolliert und konnten direkt starten. Wir sparten uns dieses Mal einen Guide und liefen den Sendero Trail bis zum Playa Blanca. Dieser kurze Weg eignet sich hervorragend für Kinder, ist gut ausgebaut, eben und es geht nur geradeaus durch den Regenwald, immer links im Blick der Strand, an den es zahllose Eingänge gibt. Man kann also überall an den Strand, es gibt jede Menge Picknicktische zum Verweilen und Pausieren. Wir sahen einige Ticos, die dort auch einfach nur an den Strand gingen.

Wer ein wenig mit offenen Augen den Trail entlang geht und immer mal wieder stehen bleibt und einfach schaut, kann jede Menge Tiere entdecken. Bereits im Eingangsbereich konnten wir einen Falken fotografieren, Kapuzineraffen „begleiteten“ uns eigentlich die ganze Zeit in den Baumkronen. Wir hatten sogar das Glück, einige Brüllaffen mit Babys auf dem Rücken zu sehen.

Unsere Kinder hatten an diesem Tag einiges an Bewegungsdrang und lieferten sich anfangs ein wildes Wettrennen, sodass wir sie einige Male sogar stoppen mussten, damit wir sie nicht aus den Augen verloren. Aber irgendwann waren sie verschwitzt, hatten Hunger und Durst und wir suchten uns einen Picknickplatz am Strand aus. Es war wirklich wunderschön. Wir hatten nur ein paar trockene Kekse und Cracker dabei, sowie ein paar Reiswaffeln und Wasser. Zu sehr hatten wir Respekt vor den Tieren und der Natur und wollten doch keine Tiere bewusst anlocken. Während wir so dasaßen, das Meer und den Ausblick genossen und unsere Reiswaffeln knusperten, nahmen wir plötzlich im Augenwinkel eine Bewegung wahr und schwupps waren wir von 4 Waschbären umzingelt, die sich angeschlichen hatten und bereits zum Sprung auf den Tisch ansetzten, um unsere Knabbereien zu klauen. Hui, das fanden unsere Kinder gar nicht gut! Wir verscheuchten schnell die Waschbären, packten in Windeseile alles Essen wieder ein und „flüchteten“. Also, lasst Essen nach Möglichkeit draußen aus dem Park. Tiere füttern ist aus gutem Grund strengstens verboten! Unsere Kinder haben nun ein kleines Waschbärentrauma, so süß die Tierchen auch sein mögen.

Nun ja, den Rest des Trails liefen die Kinder nur noch an unseren Händen – immer in der Angst, wieder von einem Waschbären überrascht zu werden. Ein paar sahen wir auch immer mal wieder auf und neben dem Weg – besonders dort, wo Menschen Pausen machten.

Weiterhin entdeckten wir ein paar interessante Spinnen, mehrere verschiedene Reptilien, einen Pfeilgiftfrosch und Schmetterlinge.

Für uns war der Ausflug in diesen kleineren Nationalpark sehr schön. Für Familien absolut empfehlenswert. Wir selbst sind keine weiteren Trails gelaufen und beendeten unseren Weg am Playa Blanca aber es gibt sicherlich noch anspruchsvollere Wege, die weiter in den Park hinein führen und tiefere Einblicke in die Flora und Fauna erlauben. Wir liefen den Weg also wieder zurück und genossen direkt am Ein- bzw. Ausgang ein sehr leckeres Eis in der Eisdiele dort – nachdem wir den Kindern versicherten, dass dort keine Waschbären hinkämen 😊

Eine Chance wollten wir der Karibikküste noch geben und suchten den erhofften karibischen Strand und so fuhren wir an einem anderen Tag ein Stück Richtung Süden. Sobald wir Puerto Viejo südlich verließen, änderte sich das Straßenbild erheblich. Hier sahen wir einige sehr schöne Resorts und Unterkünfte. Alles sah irgendwie gepflegter und netter aus als in Downtown Puerto Viejo. Fährt man die Küstenstraße weiter, kommen einige nette Strandabschnitte. Wir landeten schließlich am Playa Coco/Chicita und fanden diesen Abschnitt dann wirklich schön. Nicht zuletzt standen wir auch plötzlich unter einem Faultier, dass es sich in einer Baumkrone gemütlich gemacht hatte. So dicht waren wir bis dahin noch nie einem Faultier gekommen – in freier Natur schon gar nicht. Wir verbrachten jedenfalls einen sehr schönen Nachmittag dort am Strand und versöhnten uns vorerst ein wenig mit der Karibikseite.

Fazit zur Halbzeit in Costa Rica: Costa Rica hat alles und noch viel mehr, als wir es uns vorgestellt hatten. Wir sind mächtig beeindruckt von diesem wunderschönen Land. Vulkane, Regenwälder, Berge, Traumstrände, schöne Orte, sympathische und weltoffene Menschen, eine tolle Infrastruktur, gutes Essen und überall kommt man sich vor wie in einem Zoo. Für uns geht es nun weiter – wir sind noch lange nicht fertig mit Costa Rica und freuen uns mächtig auf unsere nächsten geplanten Touren und Gegenden. Seid gespannt auf unsere Weiterreise in Part 2, die Euch mit in den Tortuego Nationalpark, zum Vulkan nach La Fortuna und nach Monteverde in die Nebelwälder nehmen wird – so der Plan aktuell 😉

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